Von der Poststation zum Facebook-Posting: Der Landgasthof Zur Post ist regional und digital
Wir sind beide ausgebildete Köche, haben viele Jahre in der Sterneküche und Spitzengastronomie am Kaiserstuhl und in München gearbeitet. Dennoch haben wir ein bisschen überlegt, als uns der 150 Jahre alten Gasthof (Landgasthof Zur Post)der Familie zur Übernahme angeboten wurde. Den Betrieb gibt es seit 1870, früher mit Poststation, Landwirtschaft und Metzgerei, geblieben ist das Gasthaus. Er hat nur ein Manko: Er liegt im 500-Seelen-Dorf Nieder-Moos bei Freiensteinau, also in der hessischen Provinz. Wir stellten uns die Frage: Funktioniert das heute noch, einen solchen Betrieb im ländlichen Raum wirtschaftlich zu betreiben?
Wir haben uns dementsprechend von einem Consulting-Unternehmen beraten lassen und viel gerechnet. Das Ergebnis war: Ja, es kann funktionieren – vorausgesetzt man hat das richtige Konzept. Wir entschieden uns für eine qualitativ hochwertige, aber bodenständige Küche. Und dafür braucht man regionale Zutaten, so frisch wie möglich, direkt vom Erzeuger. Fleisch, Käse, Gemüse und Nudeln – wir kaufen alles von lokalen Lieferanten und Produzenten. Unsere Gäste interessieren sich zunehmend dafür, woher das Fleisch kommt, das auf ihrem Teller liegt. Das bestärkt uns in unserem Nachhaltigkeitskonzept – denn das setzt auf Regionalität und Transparenz. Wir kommunizieren unseren Gästen also sehr klar, was woher kommt und wie die Verarbeitungsprozesse funktionieren. Das wird honoriert und unsere Gäste kommen jetzt auch aus weiter entfernt gelegenen Orten.